Brainergy Brainergy Hub: Innovations- und Experimentalgebäude in Jülich

Als Keimzelle innovativer Zukunftstechnologien stellt der Brainergy Hub in Jülich den Mittelpunk innerhalb des Brainery Village dar. Die Architektur des Gebäudes verpflichtet sich mit seiner städtebaulichen Figur dem Grundsatz, Mittelpunkt zukunftsweisender Ideen zu sein und positioniert sich selbstbewusst als neues Zentrum.

Das Gebäude präsentiert sich als schwebender kreisrunder Baukörper, der richtungslos von allen Seiten als Landmarke wahrgenommen wird. So entsteht im Zusammenspiel mit den Außenanlagen eine symbolhafte Architektur, die den Landschaftsraum und die Erschließung des Gebäudes in diese Idee miteinbezieht und somit das Verbindende in den Vordergrund stellt. Basierend auf den Endlosschleifen des Brainery Logos kreuzen sich die Wege der Nutzernden und Besucher:innen, sowohl im Gebäude, als auch im Landschaftsraum. Begegnung und Kollaboration sollen dadurch gefördert werden: Die Architektur wird zum Multiplikator der Begegnung, regt die Kommunikation an und stiftet Innovation.

Dabei folgt sie konsequent einer nachhaltigen Philosophie und nutzt die Form des Kreises auch in der Gestaltung der Fassade, wodurch eine enge Verbindung zwischen Sonnenverlauf und der Fassadengestaltung hergestellt wird. Die Architektur macht sich diese Abhängigkeiten zu Nutze und erhebt sie zur Gestaltungsmaxime. In Abhängigkeit von der Himmelsrichtung und Solareinstrahlung wurden die Brüstungsbänder und Auskragungen der Geschossdecken geometrisch optimiert. Die Integration von Photovoltaik in der geneigten Dachfläche und den Brüstungen unterstützt dabei den performativen Charakter der Architektur und verdeutlicht den Anspruch, Bioökonomie über eine zeichenhafte Architektur zu transportieren.

Erschließung

Die Erschließung des Brainery Hub erfolgt zentral über den neuen Quartiersplatz. Das Erdgeschoss springt gegenüber den Obergeschossen ca. neun Meter zurück, wodurch eine großzügige Überdachung entsteht, die sich über die Freianlagen spannt und diese auch an regnerischen Tagen nutzbar macht. Das Erdgeschoss erfährt durch die drei Erschließungskerne eine klare Gliederung. Zwischen den Kernen spannen sich der Haupteingang, der Gastronomiebereich sowie die Cafébar mit den benachbarten Projekträumen auf. Die geschosshohen Verglasungen verbinden Innen- und Außenraum. Jedem dieser Bereiche sind eigene Zonen in den Freianlagen zugewiesen, die eine hohe Aufenthaltsqualität und klare Wegeführung erkennen lassen. Die Treppenkerne dienen als Zweitzugang für die Erschließung der Obergeschosse und ermöglichen eine Multitenantnutzung des Gebäudes. Jeder Zugang lässt eine klare Zuordnung und Adressbildung der Nutzer zu.

01 / Städtebauliche Einbindung und Vernetzung


Der Brainery Hub bildet als prägnanter Solitär einen markanten Gegenpol zu der umliegenden Bebauung. Das städtebauliche Volumen positioniert sich selbstbewusst im Zentrum der Anlage, ohne dabei Bezüge zur strengen, orthogonalen Nachbarbebauung aufzunehmen. Vielmehr bildet das Gebäude ganz selbstverständlich die städtebauliche Mitte und räumt durch seinen kleinen Fußabdruck und dem zurückspringenden Erdgeschoss dem Landschaftsraum einen hohen Stellenwert ein. Hier entsteht ein neuer Quartiersplatz der vielfältige Nutzungen aufnimmt, landschaftlich integriert und die Adressbildung des neuen Gebäudes stärkt.

02 / Begegnung und Kommunikation fördern


Auf den flying decks können Besucher:innen den Freiraum erleben und auf den Sitzstufen ihre Pausen verbringen. In zentraler Lage entsteht ein neuer und nutzungsoffener Quartiersplatz mit einem Wasserspiel. Ein Open-Air-Forum lädt an Sommertagen zu Veranstaltungen im Freien ein und bietet Raum für alternative Eventformate. Im Schatten der Bäume kann auf den Bänken und Decks Kommunikation stattfinden – das Quartier kommt hier zusammen. Dabei funktionieren diese Flächen auch als Klimaraum mit Kaltluftentstehung und Verdunstungskühlung.

03 / Identitätsstiftender Freiraum


Das landschaftliche Konzept basiert auf der Idee eines eigenständigen Ortes, der mit seiner Gestaltungssprache Räume ausbildet, identitätsstiftende Plätze schafft, die Bestandsflächen miteinbindet und Angebote für alle zukünftigen Nutzer:innen generiert. Dabei sollen die vielfältigen, notwendigen Funktionen selbstverständlich in die Gestaltung integriert werden und die zukünftige Platzfläche, die Streuobstwiese und der See mit Umfeld, nicht als jeweils eigene Orte wahrgenommen werden, sondern Bestandteil einer großen Geste im Zentrum des neuen Brainergy Park Jülich sein.

04 / Kommunikations- und Arbeitsbereiche


Die Kreisform ermöglicht eine gute Orientierung, Erschließung und funktionale Gliederung der Bereiche. Durch die drei Erschließungskerne ist eine Zweiterschließung direkt von außen sichergestellt und ermöglicht zudem eine gute Adressbildung für die Nutzer. Die innere Erschließung fördert die Begegnung und Kommunikation innerhalb des Gebäudes. Zugleich bietet der Innenhof eine gute natürliche Belichtung und stellt auch in der Erschließungsfläche einen Außenbezug dar. Die Büroflächen basieren auf einem Fassadenraster von 1,35 m und ermöglichen dadurch eine hohe Flexibilität. Durch eine Tiefe von ca. 17 m sind die Funktionsbereiche sehr variabel in der Ausformulierung einer Mittelzone.

Projektdaten

Standort
Jülich
Auftraggeber
Brainergy Park Jülich GmbH
Planung

SCOPE Architekten

Team
Nikolai Hanke
Robin Hepp
Mathis Weymann
Planungspartner

bäuerle landschaftsarchitektur + stadtplanung

Pfeil & Koch ingeneurgesellschaft GmbH & Co. KG